1. Weltkrieg
Rudolf Sagewka
K R I E G 1 9 1 4
Der König rief und alle, alle kamen!!!
Die Deutsche Sturmflut
Die Welt in Flammen, die Welt in Not
von Neid und Raubgier und Haß umloht
die Grenzen des Deutschen Landes
aufsiedet das Blut in flammender Wut.
Weh allen schürendes Brandes und sieh da,
vereint ein einziger Tag millionen Herzen in einem Schlag.
Für die große gerechte Sache -
ein Aufschrei geht durch die dunkle Welt -
ein einzger Schrei nach Rache.
Und weggefegt von dem Sturm der Zeit ist aller Hader und Zank und Streit.
Und kleinliche Sorgen und Schmerzen -
ein heiliger Mut, eine heilige Glut durchflammt die geldläuternden Herzen.
Wer jetzt noch gezündet und raucht und erwägt,
wenn jetzt nicht das Herz rein im Fieber schlägt,
der müßt ein erbärmlicher Wicht sein.
Jetzt gilt keine Scheu,
jetzt gilt nur die Treu!
Jetzt geht es um sein und nichtsein!
Zum Tode bereit, ein Herr, ein Held,
so sind sie jubelnd hinaus ins Feld -
Sie brechen hinein in die feindlichen Reihen wie rasende Sturmflutwogen.
Mit Donnergewalt, daß der Lügengeist, der Haß und der Neid,
der uns greifend umkreist für immer zu schanden werde.
Mein Deutschland, getrost die Sturmflut tobt
und entsühnet die geschändete Erde.
Von Otto Sommerstorff
Links: Beginn des Kriegstagebuches
Eingezogen am 14. August 1914. Nach mehreren Einsätzen an der Front, dann ein Einsatz in der Schlacht von Gorlize. Verwundung durch einen Grantsplitter ins Auge mit Verlust des Auges und nach einer OP mehrmonatigen Lazarettaufenthalt.
Am 13. Oktober 1915 (sein Hochzeitstag) wurde Rudolf Sagewka wegen des Einsatzes in Gorlize zum Ritter des Eisernen Kreuzes ernannt.
Nach Genesung und Rückkehr in die Heimat fand er nach mehreren Stationen in Westdeutschland seinen beruflichen Mittelpunkt beim Zoll in Bielefeld.